Anamnese Diagnostik Therapie

Für die Anamnese, Diagnostik und Therapie spielen alle Sinneskanäle eine wichtige Rolle. Zeigen sich hier Abweichungen in der Entwicklung, lassen sich häufig schon erste Rückschlüsse auf die individuellen Herausforderungen eines Menschen ziehen.

Symptome gibt es viele: Sprachentwicklungsverzögerungen/ -störungen, Sprechunflüssigkeiten/ Stottern, Poltern, um nur einige aus dem Bereich der Sprache zu nennen. Aber auch Herausforderungen wie Einnässen, Tollpatschigkeit, Hochsensibilität, überschießendes Verhalten, Lese-Rechtschreib-Schwäche sowie allgemeine Aufmerksamkeits- und Speicherfähigkeitseinschränkungen können sich durch eine inadäquate sensorische Integration und Motorik zeigen.

Was heißt Sensorische Integration eigentlich?

Sensorische Integration bedeutet die Aufnahme und Verarbeitung jeglicher Sinnesinformationen, die auf unseren Körper einströmen. Unser Körper nutzt dazu Organe wie die Haut, den Muskel-, Sehnen- und Fasziensinn, den Gleichgewichtssinn, die Augen und Ohren sowie die Nase als auch die Zunge. Und das tut er 24 Stunden am Tag, ununterbrochen. Und jedes Mal entschiedet unser Gehirn, ob die Information, der Reiz, ein wichtiger war und wie dieser weiter verarbeitet werden muss.

Und welche Rolle spielt die Motorik?

Die Natur treibt uns von selbst dazu an, aus unreifen reflexhaften Bewegungsmustern, möglichst präzise, sehr feine Bewegungen auszuüben. Einem 1-monatigen Baby beispielsweise muss man nicht sagen, dass es immer wieder versuchen soll, seinen Kopf zu heben. Vielmehr tut es das, weil die Schwerkraft sein Gehirn dazu stimuliert, seine Nackenmuskeln zu strecken. Entwicklungsauffälligkeiten können sich ebenso in noch bestehenden Resten von frühkindlichen Reflexen zeigen. Unsere Praxis ist spezialisiert auf die Integration solcher Bewegungsmuster und nimmt einen großen Teil in der von Ihnen zu Hause durchzuführenden Übungen ein. Lesen Sie mehr dazu unter Angebot > Sensorisch-Integrative Mototherapie > Frühkindliche Reflexe.

Wenn sich nun die Sensorische Integration und die Motorik (Sensomotorik) auffällig zeigen, finden sich häufig ebenso o.g. oder weitere Symptome.

Nicht selten sind diese Symptome mit enormem Stress verbunden, was sich auch in einem gestörten Stoffwechsel zeigen kann. Stoffwechselstörungen wie z.B. die KPU/ HPU begünstigen in vielen Fällen o.g. Symptome. Eine Abklärung durch Orthomolekularmediziner*innen und/ oder Heilpraktiker*innen mit Spezialisierung auf Stoffwechselerkrankungen ist hier gegebenenfalls sinnvoll.

Auch Störungen im Zusammenspiel der Augen und der Hörverarbeitung können ebenfalls o.g. Symptome begünstigen oder auch aufrecht erhalten. Oft zeigt die behandelte Person dann Fortschritte in der Übungssituation, der Transfer in den Alltag gelingt dennoch nur unzureichend. Erste Tests führen wir dazu in unserer Praxis durch. Bei Verdacht auf Einschränkungen in diesen Wahrnehmungsbereichen empfehlen wir eine differenzierte Untersuchung durch Fachärzt*innen und Optometrist*innen und Akustiker*innen.